DeVuego ES_COR

Gänzlich in den Himmel loben kann ich Blasphemous 2 aber nicht. Der Einstieg fällt Souls-like-typisch reichlich nebulös aus und auch bei den Platforming-Segmenten läuft nicht alles immer komplett rund. Durch fehlende Möglichkeiten für Stat-Upgrades dürfte für manche Spieler auch unnötiger Frust entstehen, allerdings denke ich mir: Wenn das die Vision von The Game Kitchen war, dann wurde sie nahezu zur Perfektion rundgeschliffen.

Nein, eine wirklich Alternative für ausgehungerte Journey-Fans liefert Piccolo hier nicht ab, dafür krankt After Us an zu vielen Stellen. Wenn ihr allerdings einige Ärgernisse ausblenden könnt, dann erwarten euch etwa acht Stunden solider Hüpferei. Frust verhindern die Entwickler immerhin insofern, dass euch bei eurem Ableben keine echte Strafen drohen. Gelegentlich sehen die Zwischensequenz auch richtig gut aus.

Ich wünsche Metroid von Herzen, dass sich die seit Jahrzehnten haltende Qualität der Reihe endlich auch auf den Ladentheken bemerkbar macht. Und glücklicherweise standen die Chancen nie besser. Nintendo weiß genau, auf was für einer Granate von einem Spiel sie sitzen - nie war Metroid-Werbung selbstbewusster.

Die Achtziger waren für mich etwas früh, dennoch schwappte vieles von damals auf meine Jugend in den Neunzigerjahren über, vor allem Filme und Musik. Davor verbeugt sich Crossing Souls tief – und dafür mag ich es. Vollgestopft mit grafischen Anspielungen und begleitet von einem richtig schönen Elektrosound steht für mich nicht das Spielerische im Vordergrund. Denn die Rätsel und Sprungpassagen sind nichts Besonderes, wollen aber auch gar nicht im Vordergrund stehen. Das bleibt neben dem Nostalgie-Faktor der Geschichte vorbehalten, die deutlich spannender und emotionaler verlief, als ich es erwartet hatte.

Angesichts des offensichtlichen Vorbilds Hotline Miami bei einigen Spielmechaniken und der durchaus vielversprechenden Rückspulfunktion ist das bedauerlich. Ein rundenbasierter oder zumindest pausierbarer Spielablauf hätte zur Übersichtlichkeit beigetragen und Frustmomenten auch unter Beibehaltung eines herausfordernden Schwierigkeitsgrades vorgebeugt. Dennoch ist Reservoir Dogs: Bloody Days nicht gänzlich misslungen. Für kurze Zeit kann das Spiel immerhin unterhalten, wenn ihr frustresistent seid und nichts gegen Trial & Error habt.

Randal's Monday wird nur einer ganz speziellen Zielgruppe gefallen, nämlich Fans der klassischen Adventures. So viele clevere Anspielungen und Querverweise auf die Nerd-Kultur findet ihr in kaum einem anderen Spiel. Das bringt Insider immer wieder zum Schmunzeln. Wer sich dieser Gruppe zugehörig fühlt, der kann gerne einen Wertungspunkt aufschlagen. Für alle anderen ist diese Odyssee aber nur schwer zu verstehen und bietet kaum Motivation, am Ball zu bleiben. Die Charaktere wollen auf Teufel komm raus cool und außergewöhnlich wirken, nur leider klappt das nicht immer. Die Animationen sind mau, die Musik ist oft unpassend und die Rätsel sind meist uninspiriert. Trotzdem hat mich Randal's Monday nicht losgelassen. Ich wollte immer wieder wissen, welche Filmzitate noch auftauchen, welche cleveren Dialoge noch warten, welche Absurditäten aufgefahren werden oder wie der nächste Montag verläuft.

Was hat mich Gods Will Be Watching Nerven gekostet. Doch ähnlich wie bei Dark Souls musste ich immer wieder einen neuen Versuch wagen. Dafür war meine Neugierde zu groß, was denn wohl im kommenden Kapitel passieren wird. Der Weg dahin ist aber beschwerlich und frustrierend. Jeder Abschnitt wirft euch in eine neue ausweglose Situation und immer wieder müsst ihr herausfinden, welche Aktionen was bewirken und was überhaupt von euch verlangt wird. Unter die Arme greift euch niemand. Und doch habe ich die Zeit mit dem Adventure von Deconstructeam genossen, weil das Szenario spannend ist, die Charaktere überzeugen und die Spielerfahrung trotz all der moralischen Magenschläge zu frisch. Leider wirken sich eure Entscheidungen nicht auf den weiteren Verlauf aus, auch seid ihr für meinen Geschmack zu oft vom Glück abhängig. Müsst ihr ein Kapitel dann komplett von vorne starten, ist der Ärger groß. Trotzdem lege ich jedem Gods Will Be Watching ans Herz, der Lust darauf hat, sich in Ausnahmesituationen zu beweisen. Denn es gibt kaum ein härteres Spiel.

Die Entwicklung der Lords-of-Shadow-Serie macht mich traurig. Hat der erste Teil der Serie noch Hoffnungen in mir geweckt, dass die Castlevania-Marke eine Renaissance erleben kann, hat mich spätestens Castlevania: Lords of Shadow 2 wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das Finale der Trilogie war zwar kein kompletter Reinfall, hat mich jedoch im Vergleich zum Auftakt der Serie enttäuscht. Gleiches gilt für den DLC Revelations. Alucard gehört seit Symphony of the Night zu meinen absoluten Lieblings-Charakteren. Umso trauriger finde ich es, dass der Sohn des Fürsten „instrumentalisiert“ wurde, um einen halbgaren Zusatzinhalt zu vermarkten. Die absoluten Hardcore-Fans wird mehr Futter sicherlich nicht stören, alle anderen verpassen nichts, wenn sie Revelations links liegen lassen.

Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate HD wurde beinahe eins zu eins von der Konsole auf den PC übertragen und läuft flüssig sowie in angenehmer Auflösung. Auch die Tastatursteuerung ist überraschend eingängig. Trotzdem sollten PC-Fans eigentlich mehr erwarten dürfen, wie etwa einstellbare Sound- und Grafikoptionen, die komplett fehlen. Abgesehen von der Auflösung und der Helligkeit dürft ihr nämlich nicht entscheiden, wie die Schnetzelei aussehen soll. Wer eine PS3 oder X360 besitzt, hat keinen Grund, zur PC-Version zu greifen. Andererseits werdet ihr für rund 12 Euro auch 10 Stunden lang unterhalten. Dass es aber weitaus schönere HD-Remakes gibt, steht außer Frage.

Die PS3-Version enttäuscht bis auf die Arena-Kämpfe jedoch auf ganzer Linie. Die Story ist flach, zu kurz und zu leicht und es gibt kaum Invizimals zu fangen. Nur im Zusammenspiel mit der PS-Vita-Version macht die PS3-Version dann in den Arena-Kämpfen bedingt Spaß. Die Zwischensequenzen wirken aufgesetzt, die Dialoge sind flach, aber wurden immerhin deutsch synchronisiert. Auch wenn sich die Invizimals-Titel eher an junge Spieler richten, werden sie wohl auch unter diesen nicht viele Freunde finden. Empfehlen kann ich das Spiel keiner Ziel- und Altersgruppe, greift lieber zu den Pokémons auf den Nintendo-Konsolen!

Dennoch erfüllt der Titel nicht die Kriterien für einen absoluten Toptitel. Dafür sind einzelne Spielpassagen qualitativ zu unausgewogen und das technische Gerüst ist nicht ausgereift genug. Darüber hinaus sind unerklärliche Design-Entscheidung getroffen worden, die der Titel in dieser Form in keiner Weise nötig gehabt hätte. Warum beispielsweise Schleichpassagen implementieren, die obendrein recht plump und unausgegoren wirken? Das ist ärgerlich, zumal Mercury Steam für diese Saga Anerkennung verdient. Sei es wegen der tollen Neuinterpretation der Reihe oder der hochwertigen Audiokulisse. Letzten Endes bleibt zu sagen, dass ihr nach den unverschämt guten Trailern eure Erwartungen etwas herunterschrauben solltet. Dann werdet ihr mit Sicherheit Spaß mit Castlevania: Lords of Shadow 2 haben.

Schon auf dem PC habe ich Unepic sowohl geliebt als auch verflucht. Einerseits habe ich mich immer wieder über die etwas karge Grafik, einige echt happige Stellen und die fehlenden Komfortfunktionen geärgert. Andererseits war ich dem Charme des Spiels total erlegen. Unter der Retro-Oberfläche steckt ein fesselndes Action-Rollenspiel mit viel Tiefgang. Wer sich also darauf einlassen kann, wird sich zahlreiche Stunden durch die Katakomben der riesigen Burg kämpfen und viele tolle Momente erleben. Zudem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis von Unepic einfach klasse.

Zombeer hätte ein witziger Titel werden können, enttäuscht aber leider mit technischen Mängeln, geringer Waffenauswahl, viel zu kurzer Spielzeit und flacher Handlung. Die vielen popkulturellen Anspielungen sind gelungen, unterhalten aber nur für einen Spieldurchgang. Nach diesem gibt euch das Spiel keinen Grund, es erneut zu spielen. Zudem ist die Spielzeit von zwei bis drei Stunden für den Preis von knapp 15 Euro viel zu kurz. Die Areale wirken langweilig und sind viel zu dunkel, was dafür sorgt, dass ihr angreifende Zombies meist zu spät erkennt. Außerdem wurde Zombeer unsauber programmiert: Durch die ständigen Ruckeleinlagen segnet ihr oft das Zeitliche.

Einen Vorteil bringt Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate HD mit sich: Endlich läuft das Spiel komplett flüssig, zudem ist es nun vergleichsweise günstig zu haben. Grafisch bleibt der Titel, wie zu erwarten, hinter den Möglichkeiten zurück. Trotz höherer Auflösung merkt man dem Spiel seine 3DS-Vergangenheit zu jeder Zeit an. Der neue Boss-Rush-Modus, Ranglisten und Achievements sind gegenüber dem Original eine nette Dreingabe – mehr aber auch nicht. Wer eine klassische Castlevania-Erfahrung aus NES- oder Super-Nintendo-Tagen sucht, wird hier definitiv fündig. Die Klasse eines Symphony of the Night oder späterer 2-D-Ableger bleibt aber auch in der HD-Neuauflage unerreicht.

Nein, das war nichts. Dabei hat mir Zack Zero in den ersten Minuten noch Spaß gemacht. Da war ich von der hübschen Außenwelt mit dem 2,5-D-Effekt recht angetan und habe die Hintergrundgeschichte noch für einen kleinen Scherz gehalten. Doch je mehr Zeit man mit Zack Zero verbringt, desto gnadenloser offenbart das Spiel seine Schwächen: unkontrolliertes Feindaufkommen, nervige Hüpfeinlagen in einem nicht funktionierenden Ebenensystem, mangelnde Übersicht und ein nach dem Zufallsprinzip aufgebautes Sprungsystem. Nimmt man das alles zusammen, bedeutet es den Tod für ein jedes Jump 'n' Run. Schade, denn mit mehr Mühe hätte aus Zack Zero durchaus ein brauchbares Spiel werden können. Lasst euch also von der hübschen Optik nicht blenden: Finger weg.

Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate macht es einem nicht leicht. Es brilliert mit einem komplexeren Kampfsystem und spinnt die Geschichte rund um die Belmont-Familie interessant weiter. Hier werden deutlich die Puristen unter den Fans angesprochen, da es den ganzen Rollenspielballast und Erkundungstrieb auf ein Mindestmaß reduziert. Gerade das wird für viel Diskussionsstoff unter den Fans von Castlevania: Symphony of the Night und Co. sorgen. Für mich persönlich ist und bleibt die Reduzierung auf den eigentlichen Kern des Spiels der größte Kritikpunkt, da es dem Titel dadurch spürbar an Abwechslung fehlt. Das nicht ganz flüssige Spielgeschehen in Kombination mit dem im Vergleich geringeren Umfang und der langsameren Spielgeschwindigkeit führt dann insgesamt dazu, dass Mirror of Fate nicht ganz das hohe Niveau der direkten 2-D-Vorgänger erreicht.

Deadlight ist ein atmosphärisches Action-Adventure, das besonders von der Inszenierung und der erwachsenen Präsentation lebt. Randalls Suche nach seiner Familie ist spannend bis zur letzten Sekunde. Da kann man die äußerst kurze Spielzeit schon mal verschmerzen - im Gegensatz zum trägen Kampfsystem: Oft schwingt ihr die Axt ins Leere, weil ihr gerade am Anfang nicht genau abschätzen könnt, wann ihr einen Zombie trefft. Besonders dann, wenn sie aus dem Hintergrund auftauchen. Starke Nerven sind im späteren Spielverlauf ebenfalls von Vorteil, wenn ihr unwissend in Fallen rennt und viele Tode erleidet. Es wird zwar nie unfair, dennoch sind einige Abläufe in den Szenen nur schwer vorauszuahnen. Wer auf Zombies steht und Lust auf ein I-am-Alive-angehauchtes 2-D-Adventure der guten alten Schule hat, liegt mit Deadlight genau richtig.

Augmented Reality und entsprechende Technik reichen nicht, um aus einer witzigen Idee ein gutes Spiel zu machen. Während das Beigemüse mit freischaltbaren Gegenständen und verschiedenen Kampfstilen eigentlich stimmt, versagt das Spiel bei der Hauptdisziplin. Das Kampfsystem ist viel zu dünn und die Duelle verkommen so zu reinen Tastenhämmereien ohne jeglichen Anspruch. Reality Fighters ist zwar weit davon entfernt, ein Totalausfall zu sein, aber wenn ihr die Erwartungen etwas herunterschraubt, könnt ihr für einige Stunden Spaß haben – nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Es sollte eine Wiedergeburt der altehrwürdigen Castlevania-Teile im echten Next-Gen-Glanz werden. Es ist ein Eintopf mit allen Zutaten bekannter Genrekollegen wie God of War III oder Dante's Inferno geworden, der vor allem Einsteigern ins Castlevania-Universum schmecken soll. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch Eintopf kann lecker sein. Castlevania: Lords of Shadow ist ein gutes Spiel geworden, es verschenkt meiner Ansicht nach aber einiges an Potenzial. Um es mal ganz krass auszudrücken: Es scheint so, als wurden Castlevania-Ideale zugunsten einer potenziellen neuen Zielgruppe auf dem Altar der Massentauglichkeit geopfert. Kann man Konami dies vorwerfen? Aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht, schließlich wollen wir alle, dass Konami weiter in der Lage ist, Spiele auf den Markt zu bringen. Unter anderem auch weitere Castlevania-Teile. Allerdings sind die Anleihen bei Verkaufserfolgen wie God of War III von der ersten Sekunde an so krass und offensichtlich, dass man außer dem Namen Belmont und einigen Monsterarten nicht mehr viel von Castlevania erkennt. Castlevania: Lords of Shadow ist ein gutes Action-Adventure, das dem traditionellen Namen und dem alten Glanz der Serie nicht ganz gerecht wird.

’Chronos Twins’ lebt von der tollen Idee und dem daraus resultierenden Konzept, zwei Figuren gleichzeitig spielen zu müssen. Dadurch entsteht für Veteranen eine frische Art der Herausforderung, während alle anderen eher überfordert sein werden.

Sieht niedlich aus, macht aber null Spaß: ‘Dracula Twins’ ist spielerischer Müll in Reinkultur inklusive nerviger Steuerungsmacken, viel zu kurzer Spielzeit und bemerkenswert langweiligen wie repetitiven Level-Designs.