Neon Blood ist mehr ein (isometrischer) Walking Simulator als ein Point and Click-Adventure oder ein Rollenspiel. Die Rätsel sind dünn gesät, die meiste Zeit lauft ihr nur durch die Gegend bis ihr an den Punkt kommt (und mit ihm interagiert), der die Story voranbringt. Euer Charakter wird im Laufe des Spieles stärker, aber eine ernsthafte Charakterentwicklung wie bei einem Rollenspiel gibt es nicht. Es kommt an einigen Stellen zu rundenbasierten Kämpfen, die aber eher nervend als spannend sind. Dennoch macht es Spaß, sich die detaillierte Stadt und ihre seltsamen Bewohner anzusehen und die (eher kurzen) Texte zu lesen. Qualitativ sonderlich hochwertig sind die Texte zwar nicht, aber die Darstellung des Lebens in einer nahen Cyberpunk-Zukunft hat einen gewissen Charme, und auch die – recht kurze – Geschichte ist schlussendlich ganz unterhaltsam. Euer abgewrackter Charakter, der quasi jeden anpöbelt, der ihm über den Weg läuft, ist vielleicht kein wirklicher Sympathieträger, aber zumindest erfahrt ihr im Laufe des Spieles ein paar Dinge, die manche seiner Charakterzüge ein wenig verständlicher machen. Empfehlenswert, wenn ihr das Cyberpunk-Setting mögt und kein Problem mit dieser Mischung aus simplem Adventure und primitivem JRPG habt.
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